Aktuell, Sigma DP2, Street Photography

Bildkritik von einem Profi

Wie auf der Seite „Warum ein Blog“ bereits erwähnt, ist ein Grund diesen Blog zu führen, der Wunsch bessere Fotos zu machen. Ein bisschen hat sich da schon was getan und deshalb wollte ich die Meinung eines Profis zu einem meiner Bilder. Yanick Delafoge von Yanidel.net ist einer meiner Lieblingsfotografen und auf seinem Blog hat er auch ab und zu Fotos von Lesern bewertet. Also habe ich ihm folgendes Bild geschickt, um seine Meinung zu hören und ein paar Tipps zu erhalten. Leider hat er momentan wenig Zeit, um die Rubrik  „Critique-a-shot“ auf seiner Seite intensiv zu betreiben, aber er hat mir einige Zeilen geschrieben:

Yanick:

  1. das Motiv ist zu zentriert
  2. Straßenkünstler / Straßenverkäufer sind ein zu klischeehaftes Motiv für Straßenfotografie – er würde es vermeiden
  3. Der Bereich der Schärfentiefe müsste entweder größer sein, damit man das Gesicht der Frau direkt hinter dem Verkäufer erkennt – oder den Schärfentiefenbereich kleiner wählen, damit die Frau praktisch verschwindet
  4. Die Schärfe liegt gut auf dem Gesicht und die Freistellung ist gelungen
  5. Leichter Magenta Farbstich – typisch Sigma DP2 – zur Korrektur Grüntöne etwas verstärken

Nochmals Danke an Yanick, dass er sich die Zeit genommen hat. Hoffentlich startet die Rubrik „Critique-a-shot“ bald wieder.  Was habe ich nun gelernt?  Punkt 1: Bei der Streetphotography wir der Person nicht soviel Raum gegeben, sondern die Umgebung spielt auch ein wichtige Rolle. Deshalb werden Personen etwas außerhalb der Mitte platziert (goldener Schnitt) oder mittig und dafür recht weit unten. Zu 2: Auch da hat Yanick recht. Man geht oft den leichten Weg und fotografiert Menschen, die sich in der Öffentlichkeit präsentieren (müssen) und geht davon aus, dass diese gerne fotografiert werden. Was ich schon immer vermeide, ist es Obdachlose zu fotografieren, da deren Lage einfach zu ernst ist, um sie als Bildmotiv zu missbrauchen. Es macht es auch nicht besser, wenn man ihnen anschließend 50 Cent in den Hut wirft. Den 3. Kritikpunkt habe ich mir ebenfalls zu Herzen genommen. Als ich abgedrückt habe, war ich mir der Dame im roten Shirt überhaupt nicht bewusst, meine Intention war es, nur den Mann zu fotografieren. Deshalb in Zukunft: Blende auf bis zum Anschlag!  Abblenden nur, wenn man bewusst den Hintergrund mit einbeziehen möchte. Punkt 4: Jippieh! Ja und zu Punkt 5. kann ich nur sagen: Bildschirm kalibrieren!

Nachtrag: Um zu sehen wie das Foto aussehen könnte, habe ich mit Lightroom versucht den Farbstich zu entfernen und den Hintergrund mehr in der Unschärfe verschwinden zu lassen.

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